Hutba: Handelsethik im Islam

Freitagspredigten

Takka Tasbih Holz

Verehrte Muslime!

Seit jeher treiben Menschen Handel, kaufen und verkaufen Waren. Unser Prophet ﷺ, früher selbst ein Händler, sagte: Ein aufrichtiger Händler wird am Jüngsten Tag unter dem Schatten des Throns sitzen”[1] Er sagte auch: Der ehrliche und vertrauenswürdige Kaufmann wird zusammen mit den Propheten, Rechtschaffenen und Märtyrern sein.“[2] Gleichzeitig machte er uns auf die Verantwortung in diesem Bereich aufmerksam: Alle Händler werden am Jüngsten Tag zu den „Fâdschirûn„ gehören, außer jenen, die ehrlich und aufrichtig sind.”[3]

Liebe Geschwister!

Unser Prophet ﷺ legte großen Wert auf aufrichtigen und vertrauenswürdigen Handel. In einem Hadith heißt es: Wenn der Sohn Adams (der Mensch) zwei Täler voll Güter hätte, würde er sich ein drittes wünschen. Und nichts kann seinen Bauch füllen außer Erde.”[4] Wer seiner Gier verfällt, wird keinen fairen Handel betreiben können, sondern lügen und betrügen. Allah sagt im Koran: Wehe denen, die das Maß verkürzen, die volles Maß verlangen, wenn sie sich von (anderen) Leuten zumessen lassen, aber weniger geben, wenn sie ihnen zumessen oder auswiegen.”[5]

Verehrte Muslime!

Wir Muslime sind dazu angehalten, in allen Bereichen des Lebens aufrichtig zu sein – auch beim Handel. Allah sagt im Koran: Gebt volles Maß, wenn ihr messt, und wiegt mit richtiger Waage. So ist es vorteilhaft und letzten Endes das Beste.”[6] Profitgier darf nicht dazu führen, das Maß zu überschreiten. Betrug und Lüge beim Handel bedeutet, ungerechten Gewinn zu erzielen, also unsere Familie mit einem Gewinn zu versorgen, der haram ist. Allem voran müssen wir unsere Geschäftspartner fair und nachsichtig behandeln. Unser Prophet ﷺ sagte: Allah liebt den, der großmütig bleibt, wenn er verkauft, kauft, seine Schuld begleicht und wenn er sein Recht einfordert.“[7]

Liebe Geschwister!

Einem Handel, der halal ist, steht nichts entgegen. Gleichzeitig sollte der Muslim sich vor der starken Liebe zur Welt schützen, ebenso davor, das Jenseits zu vergessen. Vielmehr sollte er bemüht sein, zu jener Gruppe zu gehören, die Allah lobt: Männer, die weder Handel noch Geschäft abhält von dem Gedenken an Allah und der Verrichtung des Gebets und dem Entrichten der Zakat. Sie fürchten den Tag, an dem sich Herzen und Blicke verkrampfen.”[8]

Mögen wir zu jenen gehören, die einen erlaubten Lebensunterhalt sowie ein gutes jenseitiges Leben anstreben. Âmîn.

[1] Ibn Mâdschâ, Tidschârâ 1

[2] Tirmizî, Buyû, 4

[3] Tirmizî, Buyû , 4; Ibn Mâdscha, Tidschârâ, 3

[4] Buchârî, Rikâk, 10; Muslim, Zakat, 116

[5] Sure Mutaffifîn, 83:1-3

[6] Sure Isrâ, 17:35

[7] Buchârî, Buyû, 16

[8] Sure Nûr, 24:37

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