Diese Flüchtlingspolitik ist beschämend

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„Wir sind zutiefst irritiert und beschämt ob der Zustände in den griechischen und italienischen Flüchtlingslagern. Damit können und wollen uns nicht anfreunden“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind unmenschliche Zustände in griechischen und italienischen Flüchtlingslagern. Bekir Altaş weiter:

„Bilder, die uns aus italienischen und griechischen Flüchtlingslagern erreichen, sind zutiefst verstörend und beschämend. Frauen, Kinder, Ältere und kranke Menschen werden faktisch gefangen gehalten. Die schlechten hygienischen Lebensumstände öffnen Infektionen Tür und Tor. Die Lager sind bereits mehrfach überfüllt und fast täglich kommen neue Geflüchtete hinzu.

Es ist schwer vorstellbar, dass diese Lager auf europäischem Boden sind und die EU-Gemeinschaft tatenlos zusieht. Das Ringen um eine europäische Lösung dauert nun schon seit Jahren an und es ist kein Ende abzusehen. Mithin ist auch kein Ende des Leids in den Flüchtlingslagern in Sicht. Deshalb appellieren wir an alle Regierungen in Europa, nicht weiter auf eine gesamteuropäische Lösung zu warten, und mit gutem Beispiel voranzugehen.

Das Gebot der Stunde ist jetzt, unverzüglich Hilfe zu leisten. Die bisherige Untätigkeit der europäischen Gemeinschaft ist ein Verrat an den eigenen Werten. Damit können und wollen wir uns nicht anfreunden. Menschenrechte sind weder aufschiebbar noch verhandelbar und sie gelten auch für jeden Einzelnen in den Lagern – unabhängig von der Herkunft oder Religion. Dass manche EU-Staaten auch noch damit auffallen, die Arbeit von Seenotrettern und Helfer an Land durch schikanöse Repressalien zu behindern, ist das Gipfel der Unverschämtheit.

Auch deshalb gilt unser Respekt den freiwilligen Helfern vor Ort, die unter schwierigen Umständen in den Lagern helfen, das Not und Elend der Menschen zu lindern; oder auch denen, die sich mit vollem Einsatz auf den Weg gemacht haben, um Menschen in Seenot zu retten. Deshalb haben wir das von der Evangelischen Kirche initiierte und mit Spenden finanzierte Seenotrettungsschiff ‚Sea Watch 4‘ selbstverständlich und gerne unterstützt. Das ist das Mindeste, was wir tun können.

Der Einsatz und die Selbstlosigkeit dieser Helfer und Retter ist unser Trost und Hoffnung zugleich, dass Menschlichkeit nicht gestorben ist. ‚Der Beste unter den Menschen ist derjenige, der seinen Mitmenschen am nützlichsten ist.‘ (Prophet Mohammed).“

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