Holocaust ist Mahnung und Auftrag

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„Der Holocaust ist eine Mahnung und Auftrag, die Erinnerung wachzuhalten und sie an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Bekir Altaş weiter:

„Heute vor 75 Jahren haben Soldaten der Roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Ein Lager, in dem Menschen unvorstellbares Leid zugefügt wurde – an Alten, Frauen, Kindern und Neugeborenen. Die Erinnerung an diese Verbrechen wachzuhalten und sie an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben ist unser aller Pflicht.

Die unmenschlichen Taten von damals sind uns heute eine wichtige Mahnung. Sie zeigen uns, wozu Menschen imstande sind, wenn sie sich Hass und Rassismus hingeben. Getroffen haben sie vor 75 Jahren Juden, Sinti, Roma und Angehörige anderer Minderheiten, die dem kranken Weltbild der Nationalsozialisten nicht entsprachen. Wer heute ein Konzentrationslager besucht, kann in Wände eingeritzte Namen von den einstigen Häftlingen lesen, darunter auch muslimische Namen.

Wie wir immer wieder leidvoll erfahren müssen, sind wir heute, 75 Jahre später, immer noch nicht immun gegen Hass und Rassismus. Heute noch findet der kranke Rassenwahn Anhänger und leider auch willige Vollstrecker – mal sind Jüdinnen und Juden das Ziel, mal Musliminnen und Muslime, mal andere Minderheiten.

Deshalb ist der Holocaust auch ein Auftrag an uns alle, wachsam zu sein gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Antisemitismus, Antiziganismus, Islamfeindlichkeit oder andere Ausprägungen tragen alle im Kern denselben verdorbenen Keim. Der Auftrag bedeutet folglich auch, keinen Unterschied zu machen, wen Hass und Rassismus treffen, wer die Opfer und wer die Täter sind. Unsere Antwort muss immer sein: uneingeschränkte Solidarität mit den Opfern und breiter gesellschaftlicher Schulterschluss.“

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